Feste feiern – das ist Schweden. In der dunklen Jahreszeit oder im schwedischen Sommer, Spaß, Lieder, Schnaps und gutes Essen gehören immer dazu. Hier die wichtigsten Feste:
Fettisdagen – Die drei Tage vor der sieben-wöchigen Osterfastenzeit nennen sich „köttsöndagen“ (Fleischsonntag), „blåmåndagen“ (blauer Montag) sowie Fettisdagen. Der Name Fettisdagen ist seit 1594 geprägt: „fet“ und „tisdag“. Fett (steht für leckeres Essen) und Dienstag. Was passt da zum Essen besser als eine traditionelle „Semla“. Fett, nein, aber absolut lecker.
Påsk – Ostern in Schweden. Der Name kommt aus dem hebräischem “פֶּסַח“ (pesach) und bedeutet „Vorüberschreiten“. Nach der langen Fastenzeit ein herbei gesehntes Fest, um wieder gut Essen zu können. In Schweden bestand das traditionelle Essen aus Ei und Fleisch, besonders Lamm. Inzwischen sind jedoch eher Fischgerichte üblich, insbesondere Lachs oder aber auch Heringsgerichte und Aufläufe wie „Jansons frestelse“.
Nationaldagen – Am 6. Juni 1523 wurde GustavVasa zum schwedischen König gewählt. Und auch die schwedische Regierungsreform 1809 wurde an einem 6. Juni ausgefertigt. Grund genug an diesem Tag „Nationaldagen“ oder früher „Svenska Flaggans Dag“ zu feiern. Seit 2005 ist es sogar ein gesetzlicher Feiertag. Im Gegensatz zu den vielen anderen schwedischen Feiertagen gibt es kein besonderes Festessen. Nachdem es aber ein „Königsfest“ ist, passt natürlich „Princesstårtan“ zum Kaffee perfekt.
Midsommar – Der Sommer in Schweden ist etwas Besonderes. Die langen Tage können in der Natur ausgiebig genutzt werden, auch zum Feiern der Sommersonnenwende – das wohl nach Weihnachten wichtigste Fest in Schweden. Gefeiert wird am Freitag zwischen dem 20. und 26. Juni mit Heringen, Frühkartoffeln, Bier und Schnaps. Und als Nachspeise gibt es passend zur Jahreszeit Erdbeeren.
Kräftskiva – Das Flusskrebsfest im Spätsommer und Herbst lässt sich kurz zusammen fassen: feiern, essen, singen und Schnäpse trinken. Anlass ist das Fangen der Krebse, wir haben das als Kinder selbst erfahren. Am Abend die Reusen auslegen und die Nacht durch alle zwei bis vier Stunden leeren. So konnten wir drei bis fünf „tjog“ fangen. Ein „tjog“ sind 20 Flusskrebse. Beim Feiern wird neben den Krebsen traditionell „Tunnbröd“, Knäckebrot und Käse gegessen. Wichtig sind bei diesem Fest auch die typischen Hüte und Lätzchen mit Krebsdarstellungen sowie entsprechende Lampions. Und wie bei den meisten schwedischen Festen gehört der Schnaps zum Essen fest dazu.
Surströmmingskiva – „Surströmmimg“ der weltbekannte, berüchtigte schwedische Stinkefisch. Die Legenden über den Gestank stimmen, aber der intensive Fischgeschmack ist ebenso beeindruckend. Neben Einsalzen und Trocknen gehört Vergären (Fermentieren) zu den ältesten Konservierungsmethoden der Menschheit. Üblich wurde die Fermentierungsmethode in Schweden im 14. Jahrhundert als Salz durch die Kriegsaktivitäten von König Gustav Vasa sehr knapp wurde.Heute wird „Surströmming“ in „Tunnbröd“ Sandwiches mit in Scheiben geschnittenen Frischkartoffeln, Tomaten und fein gehackten Roten Zwiebeln eventuell zusammen mit Crème fraîche serviert. Natürlich mit Bier und Aquavit.
Lucia – Seit dem 19. Jahrhundert wird in Schweden Lucia gefeiert. Am 13. Dezember sollten nicht nur die Weihnachtsvorbereitungen abgeschlossen sein – und man gönnte sich etwas mehr Essen als sonst – sondern auch die Heilige Sankta Lucia wird gefeiert. Lucia heißt im lateinischen Lux und bedeutet Licht – der Ursprung der Lichterkönigin: eine Frauengestalt mit weißem Gewand und einem Lichterkranz. Der Geschichte nach hat Lucia den gleichen Ursprung wie das deutsche Christkind. Zu Lucia sind die leckeren und luftigen „Lussekatter“ und der schwedische Glühwein „Glögg“ ein Muss.
Jul – Jul in Schweden ist wie Weihnachten in Bullerby (vgl. „Weihnachten in Bullerbü“ von Astrid Lindgren). Die dunklen Tage werden durch Kerzen erhellt und die Häuser sind festlich geschmückt, nicht fehlen darf das „Pepparkakshus“ (Pfefferkuchenhaus) und dauert vom 24. Dezember bis zum, aus der Werbung bekannten, Knut am 13. Januar. Da fliegt auch in der Realität der eine oder andere Weihnachtsbaum aus dem Fenster. Das „Julbord“ stellt als reichhaltiges Buffet den kulinarischen Mittelpunkt des Weihnachtsfestes dar. Der „Julskinka“ (Weihnachtsschinken), „Inlagd sill“ (Heringe), „Sillsalad“ (Heringssalat), „Köttbullar“ oder „Dopp i grytan“ (in die aufbereiteten Lauge des Weihnachtschinken getunktes dunkles Gewürzbrot) darf in keinem Haus fehlen.